St. Heinrich - Profanierung am 22. März 2019

22.03.19 | 18:00 Uhr - 18:30 Uhr

Kath. Kirche St. Heinrich
Am Stemmelteich 2
38440 Wolfsburg
Tel.: 05361 206 601
E-Mail: mainka@kirchewolfsburg.info

Vor knapp 4 Jahren hat das Bistum beschlossen, das Kloster, das Pfarrheim und die Kirche von St. Heinrich am Rabenberg zu schließen und die Kirche außerdem zu profanieren. Aufgrund einiger Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Entscheidung zog sie sich lange hin, was insbesondere für die Gemeindemitglieder von St. Heinrich nur schwer zu verstehen und auszuhalten war. Problematisch war die Denkmalschutzsituation der Kirche und zeitverzögernd hat sich der Bischofswechsel in Hildesheim ausgewirkt, der es unmöglich gemacht hat, die Profanierung der Kirche bereits ein Jahr früher zu vollziehen, wie es ursprünglich geplant war.

Das gesamte Kirchengrundstück mit den darauf stehenden Immobilien wurde an einen Wolfsburger Architekten verkauft. Die Eigentumsübergabe für das Kloster und das Pfarrheim erfolgte bereits vor einigen Monaten, nachdem der Notarvertrag unterschrieben und vom Bistum kirchenoberlich genehmigt wurde. Deshalb wird im Kloster und im Pfarrheim bereits seit einigen Monaten gebaut. Es entstehen 12 kleine Apartments für Studenten, die im Herbst 2019 bezogen werden. Das ist m. E. eine gute Idee und eine sinnvolle Nachnutzung, weil studentischer Wohnraum in unserer Stadt ziemlich rar ist. Überhaupt bin ich mit den Nachnutzungen unserer profanierten Kirchen sehr zufrieden. In St. Joseph ist die Brüdergemeinde beheimatet und in das dortige Pfarrhaus ist die Krippe unserer KiTa eingezogen. Aus dem Pfarrhaus und dem Gemeindehaus von St. Elisabeth wurde unsere neue KiTa St. Franziskus und aus der Kirche soll ein Bürgerbegegnungszentrum werden. Bedenkt man, dass an anderen Orten die Kirchen abgerissen wurden oder Firmen als Lagerhallen dienen, so lässt sich für unsere ehemaligen Kirchstandorte eine ausgesprochen sinnvolle Nachnutzung feststellen. Hier werden sich weiterhin viele Menschen treffen und zusammen lernen, leben, beten und feiern.

Die Kirche St. Heinrich kann erst nach der Profanierung den Eigentümer wechseln. Bis zu diesem Termin ist der Kaufvertrag schwebend unwirksam. Aufgrund des Denkmalschutzes kann der neue Eigentümer nicht sehr viel in der Kirche verändern. Er hat vor, so jedenfalls hat er es immer gesagt, die Kirche für religiöse Gruppen und möglicherweise auch für Kulturveranstaltungen zu öffnen. Durch eine Beteiligung der neuen Nutzer an den Energiekosten wird der neue Eigentümer versuchen, seine laufenden Kosten zu decken. Bei dem neuen Eigentümer ist Achtung und Respekt vor dem Kirchgebäude zu spüren.

Ich gehe davon aus, dass sowohl die kleine Eichendorffschule als auch unsere KiTa St. Heinrich weiterhin Zugang zur Kirche haben werden, um dort wie bisher Wortgottesdienste zu feiern. So jedenfalls lauten die bisherigen Absprachen.

Das Bistum hat darauf gedrungen, dass in der profanierten Kirche keine Eucharistiefeiern (Hl. Messen) gefeiert werden, um Klarheit zu schaffen und deutlich zu machen, dass sich etwas Wesentliches in St. Heinrich verändert hat.

Für den Rabenberg ist nicht nur der 22. März ein denkwürdiger Tag, sondern auch schon der Sonntag davor. Am 17. März feiert die evangelische Stadtkirchengemeinde ihren letzten Gottesdienst in diesem Stadtteil. Die kirchliche Landschaft verändert sich konfessionsübergreifend.

Thomas Hoffmann